Fassenacht vor dem 2. Weltkrieg

 

Alljährlich am Fastnachtssamstag lud die Turngemeinde zu Ihrem traditionellen Turner-Maskenball in den Saal " Zur Eisenbahn" ein. Die Veranstaltung stand immer unter einem bestimmten Motto z.B. "Im grünen Wald". Die meisten Besucher – vor allem die holde Weiblichkeit – kamen maskiert und verstellten Ihre Stimmen.

Grundsätzlich forderten die Damen – ob echt oder unecht – zum Tanze auf. In den Tanzpausen wurde geschunkelt und gesungen, die männliche Jugend traf sich im "Zapfenstübchen", und im Kaffee- und Likörstübchen" schmusten die Paare bei schummrigem Licht.

Die Klänge des Mondscheinwalzers lockte alle wieder hervor, der Mond wanderte über die Bühne und gegen 24:00 Uhr erfolgte die Demaskierung. Oft entpuppte sich die eigene Frau, der man den Abend über seinen Charme gewidmet hatte.

Auch Kappenabende wurden in der Gastube abgehalten. Auch damals wurde schon Orden verliehen, jedoch musste sie jeder Vortragende durch eine Spende selbst finanzieren.

Ein Brauch aus jener Zeit sei noch erwähnt: In den Tagen vor Fassenacht zogen maskierte Gruppen von Haus zu Haus und ließen sich bewirten.